13. Dezember 2017 – Jeanne Mammen in der Berlinischen Galerie

Nicht nur Kessler war ein grandioser Beobachter.

„Jeanne Mammen- Die Beobachterin, eine Retrospektive 1910 – 1975“

„Die Zeichnerin und Malerin Jeanne Mammen (1890-1976) ist eine der sperrigsten und schillerndsten Figuren der jüngeren Kunstgeschichte. Als Berliner Künstlerin durchlebte sie zwei Kriege, Zerstörung, Armut und den Wiederaufstieg aus Ruinen auf sehr eigene und produktive Weise. Als Einzelgängerin und scharfsinnige Beobachterin entwickelte Mammen sich zu einer kraftvollen Persönlichkeit mit klarer Botschaft: Distanz schafft Nähe. Sie scheute kein Milieu und keine Erfahrung. Sie porträtierte glamouröse Zeitgenossen, den neuen Typus der selbstbewussten Frau ebenso wie das frivole Nachtleben oder Figuren am Rande der Gesellschaft – es entstanden unverwechselbare Ikonen der „Goldenen Zwanziger“. Nach 1945 wurde ihr Werk komplett abstrakt. Jeanne Mammens Schaffen ist einer breiten Öffentlichkeit bisher wenig bekannt. Ihre Verschlossenheit, das Fehlen von Tagebüchern, ausführlicher Korrespondenzen oder Lebenspartnern erschweren den Zugang. Die Berlinischen Galerie widmet Mammen deshalb eine umfangreiche Retrospektive mit 170 Arbeiten aus über 60 Schaffensjahren. Den Schwerpunkt bilden rund 50 Gemälde.“

Frau Dr. Annelie Lütgens, Leiterin der Graphischen Sammlung der Berlinischen Galerie und Kuratorin der Ausstellung führte uns mit viel Verve und Expertise durch die Ausstellung.